Die kommunale Ebene kann den Weg für eine gute Moornutzung ebnen.

Foto: Greifswald Moor Centrum
0 %

der bundesweiten Treibhausgasemissionen kommen aus trockenen Mooren. Nachhaltigkeits- und Klimaziele sind nur durch die Moorwiedervernässung zu erreichen.

Wir brauchen eine nasse Moornutzung – für das Klima, die Umwelt, die Biodiversität, sowie eine zukunftsfähige und resiliente Landnutzung.

Aktuell sind fast alle Moorböden in Deutschland (95 %) trockengelegt und tragen zu Problemen, wie dem Klimawandel, Biodiversitätsschwund, Wasser- und Bodenverlust, bei. Das muss nicht so sein.

Wenn wir trockene Moorböden wiedervernässen, lassen sich diese Probleme verhindern. Außerdem können die Flächen nass weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden und Rohstoffe für die Bioökonomie liefern.

Die Vorteile dieser Umstellung wurden auf Bundes- und Länderebene bereits erkannt und durch Strategien, Ziele und Förderungen untermauert.

Janda/Donaumoos-Zweckverband

Zur Umsetzung vor Ort ist die Beteiligung von Kommunen unabdingbar.

Gemeinden und Kreise können vor Ort den Weg ebnen, damit Wiedervernässung und Paludikultur realisiert werden können, z. B. durch den Aufbau kommunaler Kapazitäten (Moor- und Klimamanager:innen), Wissen und Kompetenzen und politischem Rückhalt.

Kommunale Paludikultur Allianz

Die Kommunale Paludikultur Allianz (kurz: Komm.Paludi) – ein Vorhaben der gemeinnützigen Organisation ProjectTogether – befähigt kommunale Akteur:innen darin, vor Ort die Wegbereiter:innen einer zukunftsfähigen Moornutzung zu werden.

Das Projekt initiiert einen deutschlandweiten interkommunalen Austausch zwischen moorreichen Gemeinden und Kreisen, stellt Kontakte mit Expert:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik her und trägt dazu bei, dass bestehende kommunale Lösungsansätze für den lokalen Moorschutz aufbereitet und von anderen Kommunen übernommen werden können.

Wissens-Veranstaltungen

Deine Kommune möchte zu spezifischen Aspekten der Moorwiedervernässung und Paludikultur dazulernen?

Wir bieten kostenlose einstündige Online-Veranstaltungen zu kommunalrelevanten Themen an. Fachkundige Expert:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik liefern wertvolle Einblicke und praxisnahe Lösungsansätze.

Neben fachlichem Input legen wir großen Wert auf den interkommunalen Austausch: Nutze die Gelegenheit, Dich mit anderen Kommunen zu vernetzen, Erfahrungen zu teilen und voneinander zu lernen.

Planung und Genehmigung von Moorprojekten 

29. April von 11:00-12:00 Uhr

Wir erhalten Einblicke in die Planung und einzelnen Projektphasen von Moorprojekten. Gemeinsam durchlaufen wir einen Entscheidungsbaum zum Genehmigungsverfahren und beleuchten die wesentlichen rechtlichen Rahmenbedingungen.

Christina Lechtape (Michael Succow Stiftung)
Einblicke in Planung und Genehmigungsverfahren im Allgemeinen

Giorgio Demartin (Regierung von Schwaben)
Planungs- und Genehmigungsverfahren in Praxis

Finanzierungsmöglichkeiten von Moorprojekten

22. Mai von 11:00-12:30 Uhr

Wir beleuchten verschiedene Finanzierungswege – von Förderprogrammen auf Bundes- und Länderebenen über private Investitionen bis hin zu CO₂-Zertifikaten. Anhand praxisnaher Beispiele zeigen wir, wie sich passende Finanzierungsstrategien für Moorprojekte entwickeln lassen.

Andreas Herrmann (Zukunft – Umwelt – Gesellschaft gGmbH)
Aktuelle Fördermöglichkeiten für den Moorbodenschutz im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK)

Kommunikation und Beteiligung

26. Juni von 11:00-12:00 Uhr

Erfolgreiche Moorprojekte brauchen Akzeptanz und Unterstützung. Wir zeigen, wie eine gezielte Kommunikation verschiedene Akteure einbindet, Widerstände abbaut und Begeisterung schafft – von der Öffentlichkeitsarbeit bis zum Dialog mit Landnutzenden und Anwohnenden.

Sprecher:innen aus der landwirtschaftlichen Beratung und Kommunikation (...)
Ankündigung folgt

Erstes Präsenztreffen

Mit dem ersten Präsenztreffen startet die Umsetzungsphase, in der Kommunen gezielt dabei unterstützt werden, erprobte Lösungen zur Moorwiedervernässung und Paludikultur in die Praxis zu übertragen.

Präsenztreffen der Kommunalen Paludikultur Allianz 

Voraussichtlich Ende September 2025

Beim ersten Präsenztreffen kommen kommunale Akteure, Expert:innen und Praxispartner zusammen, um sich über erfolgreiche kommunale Lösungen für den Moorschutz auszutauschen. Gemeinsam legen wir den Grundstein für interkommunale Zusammenarbeit und erarbeiten erste Strategien zur Umsetzung.

Vergangene Veranstaltungen

Hier findest du eine Übersicht der vergangenen Veranstaltungen der kommunalen Paludikultur Allianz, sowie die Aufzeichnungen der digitalen Veranstaltungen.

Wirtschaftliche Chancen der Paludikultur

10. April von 11:00-12:00 Uhr

Die Moorwiedervernässung bietet neben Klima- und Umweltvorteilen auch wirtschaftliche Potenziale. Wir sprechen mit Pionier:innen aus der Papier-, Bau- und Erdenwirtschaft, die das Potenzial der Paludikultur-Biomasse bereits nutzen.

Lucas Gerrits (ZukunftMoor GmbH)
Torfmoos-Anbau in Gnarrenburg

Semiramis Wall (Creapaper GmbH)
Verpackungen und Papier mit Paludi-Biomasse-Anteil

Silke Witt (OTTO WULFF Bauunternehmung GmbH)
Bauunternehmen Teil der toMOORow Allianz der Pioniere

Auftaktveranstaltung der Kommunalen Paludikultur Allianz

20. März von 15:00-16:30 Uhr

Die Moorwiedervernässung bietet neben Klima- und Umweltvorteilen auch wirtschaftliche Potenziale. Wir sprechen mit Pionier:innen aus der Papier-, Bau- und Erdenwirtschaft, die das Potenzial der Paludikultur-Biomasse bereits nutzen.

Dr. Franziska Tanneberger (Greifswald Moor Centrum)
Eröffnungsvortrag: Bedeutung der Moorwiedervernässung für Klima und Umwelt.

Björn Köcher (Tomoorow Initiative)
Wirtschaftliche Perspektiven für Paludikultur und Vorstellung der Allianz der Pioniere

Simone Kasnitz (Gemeinde Gnarrenburg)
Wirtschaftliche Perspektiven für Paludikultur und Vorstellung der Allianz der Pioniere

Annie Wojatschke (Gemeinde Greifswald)
Vorstellung der bundesweit ersten kommunalen Moorschutzstrategie

Die kommunale Ebene als Wegbereiterin

Auch wenn die Wiedervernässung der Moorböden und ihre nasse landwirtschaftliche Nutzung noch in den Kinderschuhen stecken, so gibt es bereits vielerorts in Deutschland erste Vorbilder auf kommunaler Ebene, die sich für eine nachhaltige Veränderung einsetzten. Diese gilt es zu fördern und weitere Kommunen zu motivieren und dabei zu unterstützen, sich auf den Weg zu machen.

Gemeinde Gnarrenburg

Niedersachsen

Die Gemeinde Gnarrenburg arbeitet an einem Entwicklungskonzept, damit das Gnarrenburger Moor seinen Beitrag zu den Klimaschutzzielen leisten kann, aber auch damit die Lebensgrundlage für die Menschen in der Moorregion nicht verloren geht. Neben einer Bestandsaufnahme der Böden steht auch ein „Runder Tisch“ mit allen Akteursgruppen im Fokus der Arbeit.

Stadt Greifswald

Mecklenburg-Vorpommern

Die Stadt Greifswald hat die erste kommunale Moorschutzstrategie beschlossen und veröffentlicht, mit den Zielen „Moore schützen und wiedervernässen, THG-Emissionen einsparen, neue Formen der landwirtschaftlichen Nutzung mitentwickeln, Bewusstsein schaffen für das Thema Moore und Wissen teilen.“ Im Rahmen der Moorschutzstrategie wurde auch eine Stelle als Moormanager:in geschaffen.

Donaumoos

Bayern

Der Donaumoos-Zweckverband vereint als öffentlich-rechtliche Organisation mehr als 10 Gemeinden, zwei Landkreise und Wasserverbände mit dem gemeinsamen Ziel, das Donaumoos als ländlichen Siedlungs-, Wirtschafts- und Kulturraum für seine Bewohner zu erhalten, die natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern und zu verbessern sowie die Lebensräume von Flora und Fauna zu schützen und zu entwickeln. 

Pfrunger-Burgweiler Ried

Baden-Württemberg

Im Auftrag seiner drei Stiftergemeinden und seiner beiden Sitfterlandkreise widmet sich die Stiftung Naturschutz Pfrunger-Burgweiler Ried Projekten zur Erhaltung und Renaturierung von Mooren in ganz Baden-Württemberg. Das von Mercedes-Benz unterstützte Projekt "Klima Chance Moore" fördert hierbei spezifisch die Etablierung von Paludikultur auf den Flächen der Stiftung. 

Maßnahmen-Datenbank

Wir bereiten bestehende kommunale Lösungen gemeinsam mit den lösungsgebenden Kommunen so auf, dass sie leicht übertragbar sind und von weiteren Kommunen übernommen und angewendet werden können.

Zugang für Kommunen, ab Sommer 2025

Es braucht noch viele weitere Kommunen, die mitmachen

Gemeinsam mit Esri Deutschland haben wir auf kommunaler Ebene analysiert, wo besondere Potenziale für die Wiedervernässung mit anschließender landwirtschaftlicher Nutzung – der sogenannten Paludikultur – liegen.

Die Ergebnisse dieser Flächenanalyse stellen wir in Kürze hier bereit, damit Kommunen schnell eine erste Einschätzung zu ihren Moorflächen und der Nutzung als Paludikultur erhalten können.

Zugang ab April 2025

20221101_samuelgroesch_project_together_XL9A9933-2

Josefa Voigt

Projektmanagement

Bild von Etienne Degeest, Teammitglied bei Farm Food Climate

Étienne Degeest

Projektmanagement

Wir freuen uns, Dich kennenzulernen!

Du möchtest mehr über die Kommunale Paludikultur Allianz wissen, hast Anregungen oder möchtest Dich einbringen?
Wir freuen uns auf Deine Nachricht.

Unsere Partner:innen

Durch die Zusammenarbeit mit weiteren Organisationen möchten wir Synergien stärken, um das gemeinsame Ziel der Moorwiedervernässung voranzutreiben.

Esri Deutschland

Esri Deutschland GmbH unterstützt das Projekt mit GIS-gestützten Analysen, um Potenzialflächen für Paludikultur zu identifizieren und datenbasierte Entscheidungen zu ermöglichen.

Succow Stiftung

Die Michael Succow Stiftung engagiert sich für den Schutz und die Wiederherstellung von Mooren und bringt ihre langjährige Expertise in praktischer Umsetzung, Moorpolitik und bundesweiter Vernetzung ein.

Greifswald Moor Centrum

Das Greifswald Moor Centrum, gegründet von Universität Greifswald, Michael Succow Stiftung und DUENE e.V., arbeitet an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis in allen Moorfragen in Deutschland und weltweit. Es bündelt die Expertise von 100 Moorwissenschaftler*innen in Greifswald und treibt Forschung wie Umsetzung zu Moor- und Klimaschutz sowie nachhaltiger Nutzung voran.

 

toMOORow-Initiative

Die toMOORow-Initiative fördert innovative Lösungen für den Moorschutz, indem sie Wissenschaft, Praxis und Politik vernetzt und nachhaltige Nutzungskonzepte vorantreibt.

Weiterführende Materialien

Im Rahmen des Projektes werden wir neben der Maßnahmendatenbank umfangreiche Wissens-Ressourcen zusammen stellen. Für einen ersten Blick in das Thema empfehlen wir folgende Quellen:

Mooratlas – Heinrich Böll Stiftung (2023)

Hier findest du Daten und Fakten zu Mooren.

Problematik der entwässernden Moornutzung – Greifswald Moor Centrum 

Eine informative Webseite zum Start in das Thema.

Leitfaden für die Umsetzung von Paludikultur – Greifswald Moor Centrum (2022)

Ein erster umfangreicher Gesamtüberblick zur Paludikultur.

Vorstudie zur Schaffung von skalierbaren Wertschöpfungsketten für die Nutzung von Paludi-Biomasse – Systain und ToMOORow (2023)

Spezifische Analyse zur Wertschöpfung.

Win-win - Wiedervernässung – Christina Lechtape (2023)

Artikel in einer Fachzeitschrift für Kommunen über Möglichkeitsräume des kommunalen Moorschutzes.

Moorbodenschutz-Projekte – Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.

Projekte zum Schutz sowie zur landwirtschaftlichen Nutzung nasser Moorstandorte

Komm.Paludi ist ein Projekt von ProjectTogether.

ProjectTogether ist eine gemeinnützige Organisation, die gesellschaftliche Transformation vorantreibt. Dazu schafft ProjectTogether missionsorientierte Prozesse und koordiniert Hunderte von Akteur:innen bei der gemeinsamen Entwicklung von Lösungen für drängende Herausforderungen. Partner:innen aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft erproben dabei Instrumente und Methoden für eine transformative Gesellschaft, etwa Open Social Innovation, Bürgerbeteiligung, Reallabore oder Collective Funding.

Nach oben scrollen